Der Bundesverband Druck und Medien hat sein Konjunkturtelegramm für Juli herausgebracht. Demnach haben die vom ifo Institut befragten Druck- und Medienunternehmen sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre für die nächsten sechs Monate erwartete Lage positiver als im Vormonat eingeschätzt. Im Juli hat der saisonbereinigte Geschäftslageindex seine Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Wie auch schon im Juni legte der Index um 5,5 Prozent gegenüber dem Vormonat zu und notiert nach diesem Anstieg mit 101,3 Punkte erstmals seit Ausbruch der Coronakrise wieder auf dem Vorkrisenniveau vom Februar 2020. Im Vorjahresvergleich fällt das Plus mit rund 24 Prozent sogar höher aus. Auch die Kapazitätsauslastung ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 9 Prozentpunkte auf 81,2 Prozent angestiegen. Dennoch geben derzeit mehr als 80 Prozent aller Unternehmen an, von Produktionsbehinderungen betroffen zu sein. Einer der in diesem Zusammenhang meistgenannten Gründe ist die zunehmende Knappheit an Rohstoffen und Vorleistungsgütern. Jedes zweite Unternehmen, dessen Produktionstätigkeit derzeit beeinträchtigt wird, ist von Lieferengpässen bei Produktionsmaterialien betroffen. Im Vergleich zum Juli des vergangenen Jahres ist dieser Anteil um 46 Prozentpunkte und notiert damit auf einem Allzeithoch.
Auch der saisonbereinigte Index der Geschäftserwartungen ist im Juli um 5 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Mit 110,7 Punkten liegt der Index 0,8 Prozent über seinem Vorjahresniveau – dies ist laut bvdm der zweithöchste Indexstand seit Februar 2004. Während aktuell rund 38 Prozent der Teilnehmer mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten rechnen, gehen rund 15 Prozent von einer schwächeren Entwicklung aus. Zudem erwarten derzeit rund 34 Prozent der befragten Unternehmen, dass ihre Produktionstätigkeit in den kommenden drei Monaten steigen wird. Im Vorjahresvergleich verbesserte sich somit der Saldo um rund 18 Prozentpunkte. Angesichts der sich zusehends verschärfenden Problematik bezüglich der Materialknappheit und steigender Lieferantenpreise planen jedoch rund 31 Prozent der Unternehmen ihre Verkaufspreise zu steigern. Nur 11 Prozent wollen ihre Preise reduzieren.