Am 21. und 22. Mai fand das Fogra-Symposium zum achten Mal statt. Die Hauptthemen waren Personalisierung, Künstliche Intelligenz (KI) und nachhaltiges Drucken im Hinblick auf Digital- und Offsetdruck. Der Fokus lag auf Erfahrungsberichten aus der Druckpraxis und aktuellen Entwicklungen in der Branche.
Vier Sessions am ersten Tag
Die ersten zwei Vorträge widmeten sich der Frage nach der Druckmethode im Hinblick auf Investitionen und Workflow für hybride Druckproduktionen. Marcus Kalle von Printec Solutions zeigte auf, welche Aspekte bei Investitionsentscheidungen zu beachten sind. Ulrike Seethaler von Heidelberger Druckmaschinen sprach sich für einen einheitlichen Workflow für die beiden Druckverfahren und die Software aus.
In der zweiten Session wurden unterschiedliche Facetten des variablen Datendrucks vorgestellt. Steffen Walter von Thimm Verpackung sprach darüber, ob der variable Datendruck einen tatsächlichen Mehrwert bietet oder es sich um einen Trend handelt. Er zeigte auf, dass die Massenindividualisierung nicht nur Prozesse optimieren, Nachhaltigkeit und Nachverfolgbarkeit erhöhen, sondern auch das Konsumentenengagement steigern kann. Tom Streefkerk von colordruck Baiersbronn W. Mack stellte den Prozess individualisierter Markenerlebnisse anhand eines Projekts mit Toffifee dar. Wie eine individuelle Ansprache ermöglicht werden kann, zeigte Vinzenz Schmidt anhand von Kreationen der Marke Mailinliebe von Wirtz Druck. Er befürwortete Nanographie als Druckverfahren für diese Anforderungen.
Dem Highspeed-Inkjetdruck (HSI) widmeten sich Angelika Kramer von vph, Mario Offermann von Screen Gp Europe, Arjen Goldschmidt von Canon Europa und Dr. Uwe Berthold vom Fogra Forschungsinstitut für Medientechnologien. Besprochen wurden Herausforderungen, wie sie maschinentechnisch gelöst werden können sowie Druckqualität in Bezug auf das eingesetzte Papier.
In Session vier waren die buchbinderischen Herausforderungen kleiner Auflagen das Thema. Dazu legte Sebastian Birzele von Druckerei C.H.Beck den Fokus auf die Schwierigkeit der Papierdickenschwankung. Im Anschluss erklärte Dr. Stefan Meissner von Vistaprint, wie JDF bei einer automatisierten Druckautomatisierung im Digitaldruck helfen könnte. Florian Hirschhalmer vom Fogra Forschungsinstitut für Medientechnologien führte aus, dass die Klebebindeergebnisse von unterstrichenen Offsetpapieren mit speziellen Inkjetpapieren vergleichbar seien.
KI und Automatisierung
Der zweite Tag der Veranstaltung begann mit der fünften Session zum Thema „Wie verändern KI, Machine Learning und Big Data den Alltag von Druckereien?“. Christian Haneke von der Sattler Media Group stellte dar, wo für Druckereien die Anknüpfpunkte für KI liegen. Laut ihm könne eine kluge Nutzung einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten – vor allem bei der automatisierten Entscheidungsfindung.
Wie KI für die Auftragsplanung mittelständischer Druckereien genutzt werden könne, wurde von Dominik Haacke von mediaprint solutions vorgestellt. Sein Unternehmen hat ein auf maschinellem Lernen basierendes Tool geschaffen, das den zu erwartendenAuftragseingang für ein Jahr im Voraus vorhersagen soll. Danach zeigte Stefan Mail von Mail Druck + Medien anhand seines eigenen Unternehmens, wie mithilfe von maßgeschneiderten KI-Lösungen das Auftragsvolumen verzwanzigfacht werden kann.
Henning Rose von Wegner erklärte am Beispiel von eigens hergestellten Farbfächern, wie sich Sonderfarben mit Digitaldrucksystemen auf unterschiedlichen Substraten simulieren lassen, sofern sie nicht außerhalb des Gamuts liegen. Mit der Frage „Kann der Digitaldruck im Flexodruck gedruckte Sonderfarben genau nachstellen?“ beschäftigte sich Katharina Roeber von Dfta Competence Center Digitaldruck.
Abschließend kam das Thema Nachhaltigkeit zur Sprache. Die drei Referenten Mario Drechsler von Highendmedia, Dr. Michael Has vom Institute for Biomaterials an der INP Grenoble und Alex Fischer von Ingede beschäftigten sich mit den Unterschieden von Offset- und Digitaldruck in Bezug auf ihren CO2-Fußabdruck.