28. September 2020
Eigentlich wollte ich dieses Mal nicht über Corona schreiben. Ich wollte dem Virus nicht noch ein Editorial gönnen wie in den vergangenen drei SIP-Ausgaben. Aus demselben Grund hatten wir beschlossen, bei unseren Schwerpunktthemen für die aktuelle Ausgabe zu bleiben. Trotz zahlreicher Anfragen, ob wir unsere Redaktionspläne der Krisensituation anpassen. Trotz der verschobenen Glasstec, für die wir viele spannende Themen rund um den Glasdruck geplant hatten. Denn wir wollten zeigen, dass es weitergehen kann. Dass die Branche trotz ausgefallener Messen ein Recht auf Fachinformationen hat und wir uns vom Coronavirus nichts diktieren lassen. Doch ich musste mir eingestehen, dass das auch nicht der richtige Weg war. Somit wählten wir den goldenen Mittelweg – oder besser gesagt das volle Programm. Daher finden Sie in dieser Ausgabe sowohl Specials zu Siebdrucktransfers im Textildruck, zur Glasveredelung im Siebdruck und zum Einsatz von digitalen Keramiktinten als auch eine umfangreiche Übersicht zu Bodenfolien für Social-Distancing-Anwendungen. Und so wenig es im Editorial funktioniert hat, so wenig konnten – und wollten – wir Covid-19 aus dem restlichen Heft heraushalten. Im großen Esma-Interview spreche ich beispielsweise mit Peter Buttiens unter anderem über die Auswirkungen der Coronakrise auf die europäische Sieb- und Digitaldruckindustrie. Und mit einem Blick über den Tellerrand berichten wir im Artikel über Chili publish, wie ein Konzern wie Philips die Zukunft von Live-Veranstaltungen einschätzt. Das Virus wahrnehmen und dennoch die Branche voranbringen – das wird für alle die Losung für das restliche 2020 sein.
Balthasar Mayer, Chefredakteur der SIP
Die SIP-Ausgabe 5.20 erschien im September 2020. Abonnenten des Magazins haben freien Zugriff auf das Online-Archiv 2015.