31. Juli 2020
10 Fragen zu Folienklebstoffen, die Sie schon immer wissen wollten, aber sich nie zu fragen getraut haben – Horst Rothenberger von Avery Dennison beantwortet sie. Zum Beispiel: Was passiert grundsätzlich bei einer Folienverklebung? Wie kleben Folie und Untergrund zusammen?
„Klebstoffsorten für grafische Selbstklebefolien verbinden sich durch mechanische Verankerung und sogenannte physikalische Wechselwirkungen mit dem Untergrund. Das heißt, in der Kontaktfläche Klebstoff-Untergrund – auch Adhäsionsebene genannt – werden auf molekularer Ebene zwischen den Molekülen des Klebstoffes und denen des Untergrundes viele kleine Brücken aufgebaut. Je näher sich der Klebstoff an den Untergrund annähert, desto mehr Brücken können aufgebaut werden. Deshalb ist das vollflächige und gründliche Anrakeln der Selbstklebefolien für eine gute Haftung so wichtig. Eine chemische Verbindung mit dem Untergrund ist bei Selbstklebefolien nicht vorgesehen. Chemisch härtende Klebstoffe werden eher für andere Anwendungen eingesetzt, bei denen die Verklebung dauerhaft und nicht wieder lösbar sein sollte, beispielsweise im Automobilbau. Bei einer chemischen Verbindung geschieht im Regelfall eine nicht umkehrbare Reaktion zwischen zwei Klebstoffkomponenten – zum Beispiel von Harz und Härter. Physikalische Verbindungen sind wiederum reversibel und lassen sich wieder lösen. Deshalb können Selbstklebefolien unter Einsatz von Wärme wieder abgelöst werden“ – Horst Rothenberger, Avery Dennison
Weitere Fragen:
Wie kann der Folienbeschichter die Anfangshaftung beeinflussen?
Welche Rolle spielt das Abdeckpapier bei selbstklebenden Folien?
Wie löst man Selbstklebefolien am besten wieder ab?
Alle zehn Fragen und Antworten finden Sie im Fachmagazin SIP in der Ausgabe 4.20. Abonnenten der Fachzeitschrift können kostenfrei auf das Online-Archiv bis 2015 zurückgreifen.