Im April dieses Jahres verzeichnete das saisonbereinigte Geschäftsklima der deutschen Druck- und Medienindustrie eine Abschwächung des Aufwärtstrends der letzten Monate. Der vom Bundesverband Druck und Medien ermittelte Geschäftsklimaindex wies gegenüber dem Vormonat einen saisonbereinigten Zuwachs von 0,7 Prozent auf. Mit 89,3 Punkten notierte der Index im April rund drei Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
Nach Rücksetzer im März
Der saisonbereinigte Geschäftslageindex verzeichnete im April erneut einen deutlichen Anstieg. Mit 87,8 Punkten notierte der Index rund 4,2 Prozent höher als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr lag der Index damit rund 6,8 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresmonat. Während der Auftragsbestand (Saldo: - 40 Prozentpunkte) weiterhin überwiegend als angespannt eingeschätzt wird, gibt es erste Anzeichen, die auf eine leichte Reduktion des Überangebots auf dem Markt schließen lassen. Im April wurde erstmals seit Juli 2022 im Vorjahresvergleich kein signifikanter Rückgang der Kapazitätsauslastung festgestellt. Im Vergleich zum Vorjahr sank zudem die Einschätzung, dass die eigenen Kapazitäten in Hinblick auf die Auftragslage zu groß sind, um zwölf Prozentpunkte auf 33 Prozent. Ob diese Entwicklung eine Annäherung an ein neues Marktgleichgewicht oder lediglich eine temporäre Erscheinung darstellt, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mit Sicherheit bestimmen. Bei den Produktionseinschränkungen gab es im April im Vergleich zum Vorjahr keine signifikanten Veränderungen. 67 Prozent (-2 Prozentpunkte) der befragten Unternehmen meldeten eine Beeinträchtigung ihrer Produktion. Mit einem Anteil von 36 Prozent aller befragten Unternehmen bleibt der Auftragsmangel unverändert die primäre Ursache für Produktionsbehinderungen, gefolgt vom Fachkräftemangel mit 21 Prozent.
Geschäftsaussichten für die nächsten sechs Monate
Nach dem Anstieg im Vormonat gingen die Geschäftsaussichten der Unternehmen für die nächsten sechs Monate im April zurück. Der saisonbereinigte Index der Geschäftserwartungen sank im Vormonatsvergleich um rund 2,7 Prozent. Mit einem Indexwert von 91,0 notieren die Geschäftserwartungen damit rund 11,9 Prozent unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats. Rund 66 Prozent der Unternehmen erwarten eine stabile Geschäftsentwicklung für die nächsten sechs Monate, während 30 Prozent von einer Verschlechterung und vier Prozent von einer Verbesserung ausgehen. Gründe für die eingetrübten Erwartungen dürften die fehlenden Aussichten auf eine deutliche Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Lage, aber auch die politischen Unsicherheiten über den Kurs der neuen Bundesregierung hinsichtlich der zukünftigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sein. Darüber hinaus sind geopolitische Unwägbarkeiten zu berücksichtigen, die sich aus dem unvorhersehbaren Zollgebaren der US-Regierung und deren Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ergeben.